Glaubenssätze

02.08.2022

Bestimmt hast du schon einmal von dem Begriff „Glaubenssatz“ gehört. Hierbei handelt es sich um meist unbewusste Überzeugungen, Meinungen oder auch Lebensregeln an die du glaubst oder als wahr ansiehst. 
Glaubenssätze entstehen aus der Verarbeitung und Bewertung früherer Erlebnisse. In der Regel wird dein tägliches Verhalten von den Glaubenssätzen bestimmt. „Ich bin nicht gut genug“, „Ich darf nicht vertrauen“ oder „Ich kann nicht alleine sein“ sind Glaubenssätze, mit denen ich in meiner Arbeit als Hypnosecoach in der Praxis immer wieder konfrontiert werde. 
Glaubenssätze können auf verschiedene Arten entstehen. Menschen, die uns prägen oder nahestehen, beispielsweise unsere Eltern, können sie an uns weitergeben. Gerade in der Kindheit haben wir noch keine Fähigkeit entwickelt, Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen und glauben oft uneingeschränkt, was uns gesagt wird. In der Hypnosesitzung, mit dem Ziel der Gewichtsreduzierung, kann ein Glaubenssatz dann zum Beispiel lauten: „Ich muss immer alles aufessen, was gekocht wurde.“ In diesem Fall hatte die Mutter der Klientin ihre eigenen Ängste und Überzeugungen, die von der Nachkriegszeit geprägt waren, an ihre Tochter weitergegeben. 
Meine Klientin lebte also unbewusst die Muster ihrer Mutter aus und konnte so Mahlzeiten weder genießen, noch gesund gestalten. 
Mit Hilfe der Hypnose konnten wir diesen Glaubenssatz in wenigen Sitzungen bewusst machen und auflösen. Hierbei halfen unter anderem die „Innere Kind Arbeit“ und das Identifizieren und Auflösen innerer Anteile. Diese beschreibe ich in einem gesonderten Blogeintrag. 
 
Eine weitere Möglichkeit, wie sich Glaubenssätze entwickeln, ist, wenn dein Unterbewusstsein sie infolge von gemachten Erfahrungen abspeichert. Bei allen Arten von Ereignissen erstellt dein Unterbewusstsein Regeln, wie es mit ähnlichen Situationen in Zukunft umgehen möchte. Hierauf hast du allerdings selten Einfluss und so kommt es manchmal zu irrationalen Regeln, die sehr große Auswirkungen auf dein Leben haben können. 
Ein Klient suchte mich mit großer Verlustangst auf. Diese Verlustangst machte es ihm fast unmöglich glückliche (Liebes-) Beziehungen zu führen. Gleich in der ersten Hypnosesitzung konnten wir den Ursprung dieser Angst in einer Situation seiner frühen Kindheit ausfindig machen, und durch Neubewertung des Ereignisses die Angst auflösen. 
Die Verlustangst entstand in einer Situation, in welcher der Klient sich als Baby alleine und ängstlich weinend im Krankenhaus befand. Das Baby konnte nicht verstehen, warum die Mutter nicht für ihn da sein konnte und hatte Angst, dass es für immer alleine bleibt. Hier entwickelte sich der Glaubenssatz  „Ich darf meine Mutter nicht aus den Augen lassen, sonst kommt sie vielleicht nie wieder.“ 
Das Unterbewusstsein speicherte daraufhin für zukünftige Situationen die Regel: „Wenn mich jemand vergisst oder verlässt fühle ich mich wieder wie damals- alleingelassen und bedroht.“ 
Und weil dieser Prozess unterbewusst abläuft, konnte er dieses Gefühl auch nicht einordnen und machte äußere Umstände dafür verantwortlich und nicht den alten Glaubenssatz. Zusätzlich verfestigte sich der Glaubenssatz mit jeder neuen Situation, in der er sich so fühlte. Wie ein Nagel, welcher mit jedem neuen Erleben des Gefühls (alleingelassen, bedroht) ein wenig tiefer in die Wand geschlagen wurde. 
Durch die Auflösung/ Neubewertung des alten Gefühls in der Hypnose veränderte sich nicht nur die Wahrnehmung des Klienten, sondern es verschwand auch die Verlustangst, die zuvor einer glücklichen Beziehung im Wege stand. 
 
Kennst du Situationen, in denen du immer wieder ähnliche Gefühle oder Handlungsmuster bei dir erlebst? Sind dir vielleicht sogar Glaubenssätze bewusst, die dein Handeln immer wieder bestimmen? Oder hat der Artikel dein Interesse geweckt, mal in einer Hypnosesitzung zu überprüfen welche alten Erlebnisse für deine heutigen Verhaltensmuster verantwortlich sind? 

Dann melde dich gerne bei mir und lass dich von mir beraten, wie und ob Hypnose dir helfen kann, deine Glaubenssätze zu verändern. 

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